Prostata Syndrom

Die gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostata Hyperplasie, BPH) ist ein weit verbreitetes Phänomen. In Deutschland ist bei jedem zweiten Mann über 50 Jahren die Prostata vergrößert und mit steigendem Alter erhöht sich die Zahl der Betroffenen bis auf 90% der 90-Jährigen. 10–20% der Männer in der Altersgruppe 50 bis 59 Lebensjahre und 25–35% in der Altersgruppe von 60 bis 69 Jahren leiden unter dieser Vergrößerung.

 

Die Prostata ist ein kastaniengroßes Organ, das unterhalb der Blase sitzt und die Harnröhre umschließt. Die Prostata produziert ein Sekret, das für die Beweglichkeit und Vitalität der Spermien sorgt und für die Befruchtung unabdingbar ist.

Mit zunehmendem Größenwachstum der Prostata wird die Harnröhre eingeengt und der Blasenboden kann angehoben werden. Dadurch wird der Urinabfluss behindert, eine Restharnbildung ist möglich. Im fortgeschrittenen Stadium kann die BPH sogar mit einem Harnverhalt (d.h. der akuten Unfähigkeit, die Blase zu entleeren) einhergehen.

Nicht jede gutartig vergrößerte Prostata (BPH) bereitet Probleme, sodass die Vergrößerung zumindest eine Zeit lang unbemerkt bleiben kann. Verursacht eine wachsende Prostata Beschwerden, so bezeichnet man dies als Benignes Prostata Syndrom (BPS). Die für eine Prostatavergrößerung typischen Symptome sind zunehmende Probleme beim Wasserlassen (Miktion). Prinzipiell unterscheidet man zwischen

  • Irritativen Miktionsbeschwerden (häufiges Wasserlassen tagsüber und nachts, einschießender Harndrang selbst bei kleinen Urinportionen etc.) und
  • Obstruktiven Miktionsbeschwerden (Harnstrahlabschwächung, Restharnbildung, Nachträufeln, vermehrtes Pressen etc.)

Unsere Leistungen

Das UZS bietet betroffenen Patienten eine exakte Untersuchungsfolge:

  • Ausführliche Erhebung der Vorgeschichte und aktuellen Symptome (Anamnese und spezieller standardisierter Fragebogen IPSS)
  • Untersuchung des Mittelstrahlurins (Infekt-Abklärung)
  • Bestimmung von Blutwerten (u.a. Nierenfunktion, Entzündungsparameter etc.)
  • Bestimmung des organspezifischen Tumormarkers Prostata Spezifisches Antigen (PSA) im Blut (zur Abgrenzung BPH vs. Prostatakarzinom.)
  • Körperliche Untersuchung inkl. Abtasten der Prostata über den Mastdarm (=Digital Rektale Untersuchung= DRU)
  • Sonografie der Nieren (Harnstauung?) und Harnblase nach dem Wasserlassen (Restharnbildung?)
  • Ultraschalluntersuchung mit Volumetrie der Prostata über den Enddarm (Transrektaler Ultraschall=TRUS)
  • Objektivierung der Harnstrahlstärke ((= Harnflussmessung= Uroflowmetrie)
  • Ggf. Röntgenuntersuchung der ableitenden Harnwege und der Harnröhre (= Ausscheidungsurogramm (IVP) und retrograde Darstellung der Harnröhre/Blase (UCG))
  • Ggf. flexible Spiegelung der Harnröhre und Harnblase

Für die wirksame Behandlung der BPH stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung:

  • Konservative, medikamentöse Therapie (auch auf pflanzlicher Basis)
  • Operative Entfernung des überschüssigen Prostatagewebes durch die Harnröhre (transurethrale Resektion der Prostata= TUR-P)
  • Operation per Laser durch die Harnröhre (z.B. interstitielle Laserkoagulation (ILC) oder die Laservaporisation (z.B. Green-Light-Verfahren))
  • Offene Prostata-OP (Prostata-Adenomenukleation)

Diese alternativen Therapieformen besprechen wir ausführlich mit unseren Patienten und entwickeln dabei gemeinsam ein individuell zugeschnittenes Therapiekonzept.

Fragen Sie uns! Wir sind gerne für Sie da.